Film Freie Räume – Eine Geschichte der Jugendzentrumsbewegung

Dokumentarfilm (2019)
1. Mai 2023| 16 Uhr| AJZ-Kino Bielefeld, Heeper Str. 132

Die Student*innenrevolte, der Aufbruch, die sexuelle Revolution, das lossagen vom Nachkriegsdeutschland der Täter und Mitwisser, das alles wurde in den letzten Jahren auf vielen Ebenen breit thematisiert, es wurde geforscht und unzählige Bücher und Filme hatten die „68er“ Bewegung zum Thema. Man kann sagen, mittlerweile gehört 1968 zum Gründungsmythos der Berliner Republik.
Weithin unbekannt ist jedoch, dass nur kurze Zeit später, die Ideen und Forderungen der 68er sich in einer anderen Jugendbewegung manifestieren sollten. In den frühen 70er Jahren versuchten tausende von Jugendlichen in Westdeutschland in ihren Städten und Gemeinden selbstverwaltete Jugendzentren und Jugendhäuser zu etablieren, um sich eigene Treffpunkte zur Freizeitgestaltung ohne Konsumzwang und ohne Kontrolle durch die Elterngeneration zu schaffen.
Mit Parolen wie “Was wir wollen: Freizeit ohne Kontrollen” gingen sie auf die Straßen, sammelten Unterschriften und stritten sich mit Kommunalpolitikern. Anknüpfend an die 68er-Revolte hatten sich in einer Vielzahl von Städten und Gemeinden Initiativgruppen Jugendlicher gebildet.
Mit der Jugendzentrumsbewegung und der Einrichtung hunderter selbstverwalteter Jugendzentren kam es auch in der „Provinz“ zu
politisch-kulturellen Aufbrüchen, die politisierte Jugendkultur der Zeit breitete sich in ländlich-kleinstädtischen wie in suburbanen Räumen aus.
Freie Räume geht dieser von der Geschichtsschreibung fast vergessenen Bewegung nach und versucht darüber hinaus herauszufinden, was von ihr übrig geblieben ist.

Mobi-Veranstaltung

30.03.2023 19.00 Uhr AJZ Bielefeld, Heeper Str. 132
Bitte kommt getestet!

50 Jahre Autonome Zentren in Wuppertal – 50 Jahre selbstverwaltete Zentren und soziale Bewegungen
50 Jahre kein Tag ohne…

Im Jahr 1973 schwappte die bundesweite Jugendzentrumsbewegung auch nach Wuppertal. Wie Zeitzeug*innen berichten, war ein wichtiger Motivator für eigene selbstverwaltete Räume eine Veranstaltung der Berliner Rauch-Haus-Besetzer*innen in Wuppertal. Auch die Scherben weilten damals in Wuppertal: Es ist von „Zeitzeug*innen“ überliefert, dass die Scherben auf den Schusterplatz in der Elberfelder-Nordstadt ein Konzert gaben und im Anschluss das Opernhaus besetzten, um der Forderung nach selbstverwalteten (Jugend)Zentren Nachdruck zu
verleihen.
Am 19. Mai 1973 gründete sich folgerichtig die Initiative für ein selbstverwaltetes Jugendzentrum ISJ, am 17. September 1973 besetzten über hundert Jugendliche eine alte Villa im Zooviertel und forderten so ein selbstverwaltetes Jugendzentrum.
Das war gleichzeitig die erste Hausbesetzung in Wuppertal nach 1945. Auch wenn die Polizei schnell die alte Villa an der Hubertusallee 16 räumte und die Hausbesetzer*innen wegen „Hausfriedensbruch“ vor Gericht zerrte, war die Forderung nach einem selbstverwalteten Zentrum nicht mehr totzukriegen – bis heute!

Unser geliebtes Haus soll uns jetzt genommen werden, es soll durch einen Ditib-Komplex ersetzt werden, der Zielbeschluss wurde im Wuppertaler Stadtrat gesetzt.
So reichen die Parteien wie die CDU, die FDP, die SPD und die Grünen, durch die fortlaufende Verharmlosung der DITIB, Erdogan mal wieder die Hand. Das werden wir nicht einfach so hinnehmen! Der Kampf um unser Haus ist noch nicht zu Ende!

Schreibt’s an jede Häuserwand, das AZ bleibt stehn!
Wir lassen uns nicht verdrängen und kämpfen für eine Gathe für alle! Wir überlassen Erdoğans DITIB
nicht den Stadtteil!

Soliveranstaltung Antifa Ost Prozess


Mittwoch | 17.08.22 | 19 Uhr
AJZ Bielefeld (Innenhof) | Heeper Straße 132
Bitte kommt getestet!

Seit September 2021 sind Lina und weitere Personen vor dem OLG Dresden angeklagt. Ihnen wird die Gründung einer kriminellen Vereinigung nach §129 vorgeworfen. Mit dem Vortrag soll ein Überblick über den aktuellen Stand der Verhandlung gegeben, etwas tiefer in das Thema solidarische Prozessbegleitung eingestiegen und der grösste Prozess,der seit 10 Jahren gegen Antifaschist*innen geführt wird, kritisch hinterfragt werden.

Triggerwarnung; Es wird in dem Vortrag auch das Thema sexualisierte Gewalt angesprochen werden.

Geboren in Ravensbrück – Film und Gespräch

Kindertafel

Film und Gespräch mit den Filmemacherinnen
Dienstag 28.9.21 | 19 Uhr | AJZ-Hofkino Heeperstr 132 Bielefeld

Einlass ab 18:30 | Findet auch bei Regen statt | Begrenzte Platzzahl | Es gelten die 3G-Regeln | Bitte kommt getestet.

Der Dokumentarfilm schildert die Geschichte einer der wenigen Überlebenden im KZ geborenen Kinder. Im April 1944 kam Ingelore Prochnow im Frauenkonzentrationslager Ravensbrück zur Welt, erfuhr erst 40 Jahre später von den Umständen ihrer Geburt und machte sich auf die Suche nach ihrer Geschichte und nach möglichen Angehörigen.

Es geht um fehlende Erinnerungen, offene Fragen und darum, wie Unsichtbares sichtbar gemacht werden kann. Ingelores Geschichte wird von ihr selbst erzählt, setzt sich aus Fragmenten, Dokumenten und Briefen für die Zuschauer*innen nach und nach zusammen.

Unser Blog ist umgezogen

Herzlich Willkommen!

Unser alter Bloganbieter Blogsport hat schon vor einer Weile den Support eingestellt.
Wir haben darum eine Weiterleitung auf unseren neuen Anbieter eingerichtet: akzentin.noblogs.org
Die automatische Umleitung bleibt so lange aktiv, bis Blogsport seinen Server ganz abschaltet. Ihr findet ab jetzt alle Ankündigungen für neue Veranstaltungen nur noch hier auf Noblogs.

 

Die Microphone Mafia – Mehr als nur Musik

Lesung 06.09.2020, 19.30 Uhr, AJZ Bielefeld (Heeperstr. 132)

»Begeistert«, »beeindruckt«, »bewegt« sind häufige Reaktionen auf Konzerte von ›Bejarano &Microphone Mafia‹. Sie gäben »Mut, sich gegen Rassismus und Krieg auszusprechen«. WennRossi Pennino und Kutlu Yurtseven, eingeladen von Kulturgruppen, Gewerkschaften oder Schulen,auf Türkisch, Italienisch und Deutsch rappen, so blicken sie auf rund 30Jahre ›Microphone Mafia‹zurück. Deren Geschichte und die persönliche Geschichte dieser beiden findet sich im Buch.Aufgewachsen im Schatten der Bayer-Werke, würdigen sie zunächst die erste Generation jenerArbeitsmigranten, die »alles gaben«. Stets standen sie für das Selbstbewusstsein des HipHop,das nicht nach dem Lebenslauf fragt. Neben unbeschwerten Stücken prägen solche über dieBrandanschläge der 1990er Jahre das Repertoire der Band. Das NSU-Attentat auf der KölnerKeupstraße erfuhr Kutlu aus der Nähe – allein Grund genug, sich auch jenseits der Musik inInitiativen oder auf der Schauspielbühne zu positionieren. Gastbeiträge von Esther und JoramBejarano, Chaoze One, Murat Güngör, Hannes Loh (Anarchist Academy) u.a. runden das Buch ab.Kutlu Yurtseven, *1973, Gründungsmitglied von Microphone Mafia, rappt auf Türkisch undDeutsch. Nach den NSU-Anschlägen Beteiligung an der Initiative »Keupstraße ist überall« undMitwirkung am Theaterstück »Die Lücke« des Kölner Schauspiels.Arbeitet alsGanztagskoordinator an einer Schule; Rosario »Rossi« Pennino, *1972, Gründungsmitglied vonMicrophone Mafia, rappt auf Italienisch, Neapolitanisch und Deutsch. Arbeitet als Koch in einer Großkantine.

Wir wollen wieder im AJZ Veranstaltungen machen. Unter den gegebenen Umständen wollen auch wir die Einhaltung der Abstandsregelungen sicherstellen und zunächst nur Veranstaltungen unter freiem Himmel im AJZ Hof machen. Insofern möchten wir Euch um Folgendes bitten:

Bitte meldet Euch unter folgender E-Mail Adresse an:
eine-ehrenwerte-familie@web.de

Schreibt zu wie vielen Ihr kommt und ob ihr Abstand zueinander halten müsst oder sowieso immer zusammenhängt/wohnt. Bei großem Interesse bieten wir die Veranstaltung zusätzlich um 16 Uhr an – Bitte schreibt, ob Ihr auch dann könnt.

Anmeldeschluss ist der 30.08.2020. Wir werden dann entscheiden, ob die zusätzliche Veranstaltung stattfindet und Euch Bescheid geben. Wir schreiben Euch dann auch, was wir tun, falls es regnet. Checkt also Eure Mails 1-2 Tage vor der Veranstaltung. Einlass ist 30 Minuten vor Beginn. Wer nicht per Mail angemeldet ist kommt nicht rein, wenn die Platzkapazität von 30 Personen pro Veranstaltung ausgeschöpft ist.

Es wird eine Selbstbedienungstheke mit Kaltgetränken geben, daher wäre es super, wenn Ihr Kleingeld dabei hättet.

Wir möchten gerne allen Menschen ermöglichen, an einer solchen Veranstaltung teilzunehmen. Daher bitten wir darum, achtsam miteinander umzugehen und solidarisch Abstand einzuhalten. Denkt daran: Ihr wisst nicht immer, welche Bedürfnisse andere Personen haben.

Bitte bringt Masken zur Veranstaltung mit, tragt die beim rein und rausgehen und wenn Ihr euch anderen Leuten (z.B. auf dem Weg zu eurem Platz) nähert. Nutzt die dazu angezeichneten Wege.

präsentiert von akzent_in | akzentin.blogsport.de in Kooperation mit dem FemRef Uni Bielefeld

Einführung in und Erfahrungsreflexion von radikaler Psychiatriekritik

Psychiatriekritik

Vortrag 10.01.2020 19.00 Uhr AJZ Bielefeld, Heeper Str. 132

Bald vier Jahre ist es her, seitdem der erste „Gegendiagnose“- Band der Reihe „Get Well Soon!“ zur kritischen Analyse von Psycho- und Gesundheitspolitik erschienen ist. Im zweiten Band liegt der Schwerpunkt auf den Momenten, in denen „wir“ uns pathologisieren und selbst regieren und welche Rolle dabei Begriffe wie psychische Gesundheit und Krankheit, Normalität und Eigenverantwortung spielen.

Im Kontext dieser Veranstaltung soll der zweite Gegendiagnoseband vorgestellt und dabei ein Schwerpunkt auf eine Einführung in die radikale Psychiatriekritik gelegt werden. Hierzu wird in einem Überblick der Inhalt des Buches kurz dar- und der Einführungsartikel des Buches vorgestellt. Im Anschluss wird es Berichte eigener antipsychiatrischer Arbeit geben, in der sich Theorie, Praxis und eigene Erfahrung vereinen.

Zu den Referent_Innen:

*Kim Kawalska**(Hg.) **ist in antipsychiatrischen Zusammenhängen aktiv und studiert Sound Studies and Sonic Arts an der UDK Berlin. Kim gab bereits den ersten **/Gegendiagnose/**-Band mit heraus **und ist itarbeiter_In im Berliner Weglaufhaus.*

*Alex Steinweg (Hg.) **studierte* Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt diversitätsbewusste Sozialpädagogik und ist in psychiatriekritischen Zusammen-hängen aktiv. Alex hat den Einführungsartikel „>IrreKrankWahn< – eine (zu) kurze Einführung in die Psychiatriekritik“ verfasst.

mit Unterstützung durch das FemRef Uni Bielefeld

Polizeigewalt

Vortrag 26.09.19 19.00 Kulturhaus Bielefeld (Werner-Bock-Str. 34c)

Gewaltvolle Auseinandersetzungen zwischen Bürger*innen und Polizeibeamt*innen sind komplexe Situationen. Während “Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte” im Anschluss häufig angezeigt wird, kann davon ausgegangen werden, dass ein Großteil der Fälle rechtswidriger olizeilicher Gewaltanwendung im Dunkelfeld verbleibt. In unserem Vortrag wollen wir uns diesem Umstand aus zwei Perspektiven nähern: Zunächst soll es um den „Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte“ ehen, der in den §§ 113 ff. StGB (Strafgesetzbuch) geregelt ist. Dabei etrachten wir Hintergrund und Entstehungsgeschichte der Normen sowie die jüngste Reform, bei der das Strafmaß angehoben und der „tätliche Angriff auf Vollstreckungsbeamte“ gesondert unter Strafe gestellt wurde. Ergänzend dazu werden aus empirischer Perspektive erste Ergebnisse aus dem derzeit an der Ruhr-Universität Bochum durchgeführten Forschungsprojekt zu Körperverletzung im Amt durch Polizeibeamt*innen vorgestellt.
Im Anschluss soll Raum für Fragen und Diskussion sein. Juristische Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
Johannes Busch und Hannah Espín Grau sind wissenschaftliche Mitarbeiter*innen am Lehrstuhl für Kriminologie der Ruhr-Universtät Bochum
(mit Unterstützung vom FemRef Uni Bielefeld + EA Bielefeld)

Hamburger Gitter

Film 06.09.2019 19.00 AJZ Bielefeld (Heeper Str. 132)

Im Rahmen der Kampagne “Repression durchbrechen” wird der Film Hamburger Gitter im AJZ Kino gezeigt.

Der G20-Gipfel als “Schaufenster moderner Polizeiarbeit”

170 Ermittler*innen arbeiten an hunderten Verfahren gegen militante Demonstrant*innen und Menschen, die sich an Ausschreitungen und Plünderungen beteiligten. Harte Strafen wurden gefordert und in bisher über 40 Fällen auch verhängt. Der Staat verlor im Sommer 2017 die Kontrolle in Hamburg und versucht sie nun zurück zu gewinnen.

Die Dokumentation konzentriert sich auf den Umgang mit den Protesten und die staatliche Sicherheitspolitik. Versammlungsfreiheit, Bewegungsfreiheit und Pressefreiheit spielen in den Betrachtungen eine ebenso große Rolle wie die Veränderung der polizeilichen Strategien. Konnten während der Proteste Grundrechte au?er Kraft gesetzt werden? Gibt es in der Judikative und Legislative Akteur*innen und überzeugungen, welche auf gewaltsame Proteste anders reagieren als in der Vergangenheit? Welche Methoden der “Ausnahmesituation G20” in Hamburg könnten zur Normalität werden?

Dem sind die Filmemacher*innen nachgegangen, indem sie die relevanten Geschehnisse nachzeichneten, mit Betroffenen auf beiden Seiten sprachen und Experten zu Protestgeschichte, Grundrechten, Sicherheitspolitik und der politischen Gesamtsituation befragten.

Der Eintritt ist frei, wir freuen uns aber über eine Spende für die Antirepressionskampagne!

in Kooperation mit dem FemRef der Uni Bielefeld

Sex-Zwangsarbeit in NS-Konzentrationslagern

Vortrag 03.12.2018, 19 Uhr, AJZ Bielefeld (Heeperstr. 132)

Häftlingsbordelle sind ein in der Geschichte der Konzentrationslager bislang wenig beachtetes Phänomen. Die weiblichen Häftlinge, die Sex-Zwangsarbeit leisten mussten, schwiegen nach 1945 ebenso über ihre Erfahrungen wie die Bordellbesucher – männliche, vor allem deutsche Häftlinge, denen die SS den Bordellbesuch im Rahmen eines Prämiensystems ermöglichte. In den Jahren 1942-1945 mussten Frauen in insgesamt 10 Konzentrationslagern Sex-Zwangsarbeit leisten, die Mehrzahl von ihnen wurde im Frauen-KZ Ravensbrück rekrutiert. Die Projektgruppe Ravensbrück aus Bielefeld wird Einblick in dieses wenig bearbeitete und kaum beachtete Thema geben und über die Schwierigkeiten der Auseinandersetzung damit berichten. Außerdem wird es ausreichend Raum für Fragen und Diskussionen geben.

Veranstaltung im Rahmen der Aktionstage gesellschaft_macht_geschlecht 2018 – für geschlechtliche und sexuelle Selbstbestimmung des AStA der Uni Bielefeld