Alles Mörder außer Mutti!

Christliche Abtreibungs-Gegner_innen auf dem Vormarsch

Veranstaltung mit Christoph Lammers
12.02.2014 | 20:00 Uhr | AJZ Kino

Vordergründig geht es Abtreibungsgegner_innen um den Schutz des ungeborenen Lebens, sowie den Erhalt von Familie und Traditionen. Tatsächlich jedoch verbirgt sich hinter dieser bürgerlichen Fassade ein menschenfeindliches Weltbild. Im Mittelpunkt steht die Durchsetzung eines christlich-konservativen Wertesystems, in welchem niemand Platz hat, der/die über seinen/ihren Körper selbst bestimmen will.
Im Hinblick auf die Abtreibungsdebatte brachte dies die ehemalige Vorsitzende des Bundesverbandes Lebensrecht, Claudia Kaminsky, auf dem Marsch für das Leben in Berlin (2012) zum Ausdruck, als sie betonte, dass der Schoß der Mütter „zur Mördergrube“ würde und „Euthanasie durch Europa“ schwappe.
Abtreibungsgegner_innen gehören zu einer wachsenden Zahl christlich-fundamentalistischer Menschen, die sich auf einem Kreuzzug gegen die (Post)Moderne wähnen – sei es im Kampf gegen Darwin, die Geschlechterpolitik, die (sexuelle) Selbstbestimmung, die Aufklärung oder die Schulpflicht. Dieser Kreuzzug hat unmittelbare Folgen für die Zivilgesellschaft, was sich derzeit an der Debatte um den baden-württembergischen Bildungsplan 2015 exemplifizieren lässt. Der Vortrag wirft einen kritischen Blick auf die Entwicklungen der letzten Jahre und diskutiert anhand aktueller Beispiele die Konfliktfelder und Folgen für die Gesellschaft. Christoph Lammers ist Politikwissenschaftler, Referent im Studienwerk der Rosa-Luxemburg-Stiftung und Chefredakteur des politischen Magazins MIZ (Materialien und Informationen zur Zeit).

Unterstüzt vom FemRef*/Uni Bielefeld

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